Zwischen Naturschutz und Kulturschutz
Im Herzen des Münsterlandes erstreckt sich seit 1989 das 42 ha große Naturschutzgebiet „Bachauenkomplex am Welter Bach“ wenige Kilometer nördlich von Dülmen.
Die geschützten Flächen in dem Tal des Welter Baches sind Teil eines großen intakten Grünlandkomplexes mit aktiver Bachauendynamik.
So wurden Naturschutzmaßnahmen möglich, die zum Erhalt großflächiger Sumpfdotterblumenwiesen und vieler anderer Pflanzengesellschaften der Feuchtstandorte führten.
Wiesenvögel wie Bekassine, Kiebitz und Feldschwirl werden von den flachen, zeitweilig überfluteten Senken magisch angezogen. Der Eisvogel patrouilliert am Bachlauf, Steinkauz und Schleiereule nisten in den benachbarten Bauernhöfen. Über einhundert Arten der Vogelwelt dient das Schutzgebiet als Rastplatz, Brut- oder Nahrungsrevier.
Dem Welter Bach wurde ein Entwicklungsspielraum zurück gegeben. Seither formen sich Bachschleifen aus, die das Hochwasser in Umwege nötigt und verlangsamt. Wasser – das Lebenselixier des Feuchtwiesen-Schutzgebietes bleibt wieder dort, wo es hingehört und zugleich fern von Siedlungen.
Landwirte bewirtschaften die nassen Wiesen und Weiden mit Galloway-Rindern. Die genügsamen Tiere leben ausschließlich von dem krautreichen Gras im Schutzgebiet. Sie bilden ein hervorragendes Fleisch, das in Direktvermarktung verkauft wird.