Der Bau der Kirche St. Agatha erfolgte im 14. Jahrhundert. Der Turm mit Treppensteingiebel wurde 1681 erneuert.
Ein Erweiterungsbau wurde 1905 erwogen. Bis zur Ausführung zog es sich aber noch einige Jahre hin und so konnte dieser am 25.09.1912 eingeweiht werden.
Der Altbau mit seinen sichtbar verschiedenen Bauabschnitten und den an der Westseite zugemauerten Türöffnungen wirkt heute wie ein „Flickenteppich“. Aber gerade das macht ihn sehr interessant.
Der Neubau wirkt dagegen eher schlicht. Er wurde mit einem 20,80 m hohem Turm und einem 19,70 m hohen Turmhelm, einer Länge von 32,40 m und einer Breite von 15,64 m errichtet.
Die Kirche ist mit historischen Kirchenfenstern und Kirchenfiguren von privater Hand ausgestattet worden. Beachtenswert ist ein Kriegergedächtnisfenster aus dem Jahr 1915 sowie das Roruper Triumphkreuz aus dem 12. Jahrhundert und zwei Tafeln mit den Namen der vermissten und gefallen Soldaten aus Rorup an der Stirnwand im Seitenschiff.
Unsere Kirche ist der Heiligen Agatha geweiht. Ihr Abbild ist im 3. Fenster des linken Seitenschiffes zu sehen. In der rechten Hand trägt sie eine Zange, das Symbol für Qualen und Folterung. In der linken hält sie einen Palmzweig, das Symbol für das Martyrium und den darauf folgenden himmlischen Lohn, aber auch das Zeichen des Sieges und des Triumphes und der Tugend.
Agatha wurde der Legende nach um 225 n. Chr. In Cantania auf Sizilien geboren. Schon in jungen Jahren hatte sie ihre Jungfräulichkeit durch ein Gelübde Gott geweiht. Zu Lebzeiten Agathas regierte in Rom Kaiser Dezius, unter dessen Herrschaft eine grausame Christenverfolgung stattfand. Kaiser Dezius hörte von Agathas Schönheit und verlangte von ihr Christus zu verleugnen in ihm zu Willen zu sein. Auch nach grausamer Folterung folgte Agatha dem nicht. Sie starb vermutlich um das Jahr 250 n. Chr. in einem Kerker, nachdem sie das folgende Gebet gesprochen hatte: „Herr, mein Schöpfer, mein Schutz und meine Stärke von Jugend an. Der Du alle böse Neigung aus meinem Herzen getilgt und mich unbefleckt bewahrtest, der Du mir in der Marter Geduld und den Sieg über alle Pein verliehen hast; nimm gnädig meinen Geist auf, denn der Augenblick ist jetzt da, wo ich diese elende Erde verlassen und zu Dir, Barmherziger, kommen werde.“
